Schweres Asthma

Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durch eine bronchiale Hyperreagibilität und eine variable und reversible Atemwegsobstruktion. Trotz verbesserter Diagnostik und Therapie haben Prävalenz und Morbidität von Asthma in den letzten Jahren weltweit zugenommen. Asthma ist ein ernstzunehmendes globales Gesundheitsproblem mit ca. 300 Millionen betroffenen Menschen aller Altersgruppen in allen Ländern.

Asthma führt zu einer Einschränkung der Lebensqualität, die mit der Schwere des Krankheitsbildes korreliert. Die häufigen Fehlzeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz führen in vielen Fällen zu sozialer Ausgrenzung. Vor allem Patienten mit schwerem Asthma klagen über häufige Exazerbationen, ungeplante Arztbesuche und notfallmäßige Klinikaufenthalte zur Intensivbehandlung akuter Beschwerden. Es wird geschätzt, dass weltweit ca. 250.000 Menschen jedes Jahr vorzeitig aufgrund ihres Asthmas versterben.

Ursächlich kommen unterschiedliche Faktoren in Frage, über die sich verschiedene Asthma-Phänotypen definieren. Es liegt nahe, Asthma nicht als einzelne Entität zu verstehen, sondern als Synonym verschiedener Erkrankungen oder Symptome, die sich überlappen können. Die verschiedenen Einteilungsmöglichkeiten des Asthmas, beispielsweise nach Schweregraden, nach dem Asthmakontrollgrad, nach dem dominierenden Entzündungsmuster, in allergisch oder intrinsisch (nicht-allergisch) oder nach Triggern asthmatischer Beschwerden, spiegeln diese Heterogenität wider. Hieraus leiten sich Vorschläge zur Neudefinition der Erkrankung ab, die in erster Linie auf einer Differenzierung nach dem primär vorliegenden Asthmaphänotyp basieren. Eine nicht nur klinische und funktionelle, sondern eine Einteilung der verschiedenen Subtypen nach pathophysiologischen, also z. B. allergologischen, zellbiologischen und molekularen Kriterien ist daher als unabdingbare Grundlage eines erfolgversprechenden Managements vor allem des schweren Asthmas von besonderer Relevanz.